Mittwoch, April 29, 2009

Rede des Fraktionsvorsitzenden zum Haushalt 2009

Mit Beginn der Beratungen lag uns ein Haushaltsentwurf vor, der bei rund 600.000 € Defizit abschloss.

Die Höhe des Defizits resultierte aber nicht aus utopischen Projekten im Bereich der In­vestitionen, sondern geht zum großen Teil auf die Abschreibungen zurück, die die Kom­munen jetzt mit Einführung der „Doppik“ landesweit erstmals in ihrem Zahlenwerk be­rücksichtigen, sprich einbuchen, müssen.

Hier waren wir, die Fraktionen, gefordert nach entsprechenden Lö­sungsansätzen zu su­chen, die zu einer Verbesserung des Haushaltes führen sollten.

Entweder haben wir alle – und da nehme ich auch unsere Fraktion nicht aus – unsere Hausaufgaben nur unvollständig oder gar nicht gemacht.

Erst mit den Vorschlägen der Verwaltungsspitze kam etwas mehr Be­wegung in die Haushaltsberatungen hinein.

Die verschiedensten Positionen, wie beispielsweise die gemeindlichen Straßen und Wege kamen erneut auf den Prüfstand, die unterschiedlichsten Überlegungen wurden angestellt und manche Vorhaben in nachfolgenden Jahre gescho­ben.

Trotz aller Maßnahmen sind wir von einem ausgeglichenen Haushalt noch ein gutes Stück entfernt.

Jetzt könnten wir aus meiner Sicht noch den Versuch unternehmen und an der Kreis- und Verbandsge­meindeumlage drehen. Hier könnte ich mir vor­stellen, dass Wa­chenheim einen prozentualen Ausgleich in Höhe von 1,5 % für alle die Maßnahmen erhält, die im Zusammenhang mit den Konjunkturförder­program­men in die Un­terliegergemeinden abgeflossen sind bzw. -flie­ßen.

Aber selbst, wenn diese Ausgleichsmaßnahme greifen und umgesetzt werden würde, ist damit ein Haushaltsausgleich nicht zu erreichen, zumal ich mir gut vorstellen kann, dass diese Mittel gleich wieder in bauliche Ak­tivitäten fließen sollten, die dem Bereich Schule gut zu Gesicht stünde und damit zur Sicherung des Schulstandortes beitragen.

Zum anderen trifft es den Bereich der Bildung, der wie auch der sozi­ale Bereich, schon immer ein „Zuschussbetrieb“ war und auch in Zu­kunft sein wird. Beide lassen sich bekanntlich nicht nach Kosten – Nutzen bzw. Un­terhaltungskosten rechnen oder berechnen.

Wer sich in der Vergangenheit mit diesen Bereichen beschäftigt hat, weiß das und muss sich fragen lassen wie ernst er es tatsächlich mit der IGS am Standort Wachenheim meint, wenn er mit Rechenschieber und Rotstift an dieser Stelle ansetzen will.

Es wäre zudem ein irreparabler Fehler, wenn wir die noch wenigen In­vestitionen weiter gen Null fahren wollten. Bei der derzeitigen Wirt­schaftslage ist es schon schwierig genug die anstehenden Projekte zu realisieren.

Wie aber soll es gehen, wenn die Fehler der zurückliegenden Jahre bereits heute ihre Auswirkungen zeigen, und dazu die Gewerbe- und Lohnsteuereinnah­men für unsere Stadt rückläufig sein werden?

Meine Damen und Herren, ich werbe dafür, diesem uns vorliegenden veränderten Haushaltsentwurf zuzustimmen und damit einen positiven Beitrag für die zukünftige Entwicklung unserer Stadt zu leisten.

Gleichzeitig bedanke ich mich bei unserem Kämmerer und den allen Beteiligten der Verwaltung, die an dem ersten doppischen Haushalt involviert waren.